
Während meines Studiums in Japan hatte ich die unterschiedlichsten Jobs. Ich arbeitete als Pförtner in einem Bürogebäude. Ich schrieb Briefe für Menschen, die des Schreibens unkundig waren. Ich arbeitete auf mehreren Baustellen und war Vorarbeiter. Ich war ein Wahrsager. Wenn ich schnell Geld brauchte, schrieb ich Kalligrafien und verkaufte sie. Aber ich kam in meinem Studium nie in Rückstand. Ich glaubte, dass all dies Teil meines Trainings war. Ich machte alle möglichen Arbeiten und traf dabei die verschiedensten Leute. Dabei konnte ich eine Menge über die Menschen lernen.
Ich glaube auch heute noch, dass ein Mensch bis zu seinem 30. Lebensjahr viele Schwierigkeiten durchmachen muss, um einen guten Charakter zu entwickeln. Man muss tief unten am Grund der menschlichen Existenz die Feuerprobe der Verzweiflung erleben und bestehen. Mitten in der Hölle muss der Mensch neue Möglichkeiten entdecken. Nur wenn wir aus tiefer Verzweiflung wieder herauskommen und neue Vorsätze fassen, können wir als Persönlichkeiten neugeboren werden, die im Stande sind, eine neue Zukunft zu eröffnen.
Zu jener Zeit hatte ich folgende Erkenntnis: „Die Beziehung zwischen Gott und den Menschen ist wie die Beziehung zwischen einem Vater und seinen Kindern und Gott ist tief traurig, wenn Er sie leiden sieht.“
Im selben Augenblick waren in meinem Inneren alle Geheimnisse des Universums gelöst. Plötzlich war es, als ob jemand einen Filmprojektor eingeschaltet hätte. Alles, was geschehen war, seitdem der Mensch Gottes Gebot gebrochen hatte, lag klar vor meinen Augen. Heiße Tränen liefen mir unaufhörlich aus den Augen. Ich fiel auf die Knie und beugte meinen Kopf bis zum Boden. Lange Zeit konnte ich nicht aufstehen. So wie mein Vater mich als Kind auf seinem Rücken nach Hause getragen hatte, legte ich meinen Körper in Gottes Schoß und ließ die Tränen fließen. Neun Jahre nach meiner Begegnung mit Jesus waren meine Augen schließlich für die wahre Liebe Gottes geöffnet worden.
Jesus war mir im Alter von 16 Jahren erschienen, weil er wollte, dass ich die Wurzel der ursprünglichen Sünde kenne, die der Mensch begangen hatte, und weil ich eine Welt des Friedens herbeiführen sollte, in der der Fall nicht mehr vorkommen würde. Ich hatte von Gott den ernsten Auftrag, für die Sünden der Menschheit Buße zu tun und eine Welt des Friedens, die Gott ursprünglich geschaffen hatte, herbeizuführen. Die Welt des Friedens, die Gott ersehnt, ist nicht irgendwo, wo wir nach dem Tod hingehen. Gott möchte, dass diese Welt, wo wir jetzt leben, die vollkommen friedliche und glückliche Welt ist, die Er zu Beginn geschaffen hatte. Gott hat Adam und Eva gewiss nicht deshalb in die Welt geschickt, damit sie leiden sollten. Ich musste der Welt diese unfassbare Wahrheit mitteilen.